In der kursächsischen Offiziers-Laufbahn avancierte Schadowitz vom Fahnenjunker nach und nach zum Obristen der berittenen Garde. In dieser Zeit nahm er den eingedeutschen Namen Johann Schadowitz an und rettete mehrfach das Leben des sächsischen Kurfürsten Johann Georg III. Als Leibgardist begleitete er ihn auf dessen Reisen und Schlachten.
Er fühlte sich eng mit der Oberlausitz und den Menschen verbunden. Als Dank für seine Dienste schenkte ihm der Kurfürst 1691 das Vorwerk Groß Särchen, das in Herrschaft Hoyerswerdas lag.
Wo mag damals die Anlaufstelle für behördliche Gänge gewesen sein?
Schadowitz, damals Rittmeister und späterer Obrist der Leibtrabantengarde zu Ross des sächsischen Kurfürsten Johann Georg III., ließ über den Rat der Stadt allein bis 1690 fünfmal Bürger der Stadt zu Wachdiensten auf dem Schloss Hoyerswerda verpflichten.
In seiner Pensionszeit als zur Standesherrschaft Hoyerswerda gehörender Herr des Vorwerkes von Särchen (heute Groß-Särchen) zw. 1691 und 1704, war das Alte Rathaus sein Anlaufpunkt in Sachen Amtshilfe, Dienstgelder, Renten, Muntguts- und Rauchsteuern sowie der Zinsabgaben.
Auf der linken Seite des ersten Obergeschosses befindet sich heute der historische Ratssaal. Was befand sich zu Schadowitz` Zeiten dort?
Anfang des 17. Jahrhunderts wird in Hoyerswerda durch den damaligen Besitzer der Herrschaft Hoyerswerda, Freiherr Weighardt von Promnitz, erstmals das Recht („Privilegum“) zum Betreiben einer Apotheke vergeben. Es kann davon ausgegangen werden, dass Johann Schadowitz zunächst als kurfürstlicher Leibwächter und Kammerjunker (Diener) sowie später als Besitzer des Vorwerks von Särchen in der Apotheke am Markt zwischen 1662 und 1704 hin und wieder Apotheken-Waren bezog.
Um welchen Baum windet sich noch heute die Apothekerschlange?
Johann von Schadowitz kannte das Markttreiben auf den Hoyerswerdschen Markttagen gut, spätestens seit seiner Zeit als Gutsherr des Vorwerks Särchen sowie als kurfürstlich-sächsischer Hoflieferant (1695-1704). Johann von Schadowitz handelte auf diesem Markt seine geschlachteten Fleischwaren. Er kaufte und verkaufte aber auch viele weitere Produkte seiner Vorwerkswirtschaft.
Wusstest du, dass nur 10 Jahre nach Schadowitz` Tod die älteste Fleischerei Hoyerswerdas eröffnet wurde? Wie heißt diese?
Die Zauberlehrlinge des Krabat-Clubs aus Hoyerswerda verstanden es, das Vermächtnis und die Lehren der regional ansässigen Sage vom guten sorbischen Zaubermeister auf unsere Zeit zu übertragen und bis heute am Leben zu erhalten. Der gute Geist des Krabat, dessen historisches Vorbild der Obrist Johann von Schadowitz war, lebt und wirkt auf diese Weise weiter unter uns.
Aus dem KRABAT-Club ging die Kulturfabrik Hoyerswerda hervor. Diese befindet sich im heutigen Bürgerzentrum in der Altstadt. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befand sich früher das Burglehnhaus. Was befindet sich heute dort?
Johann von Schadowitz kehrte vor allem während seiner Pensionszeit Ende des 17. Jahrhunderts nach den Markttagen oder seinen Besuchen der Amtsstuben des Rathauses gerne im Burgkeller, dem hinter dem Haus liegenden Garten und den darin enthaltenen Freisitzen ein. Der Burgkeller verfügte über schöne Kreuzgewölbe, die den Eindruck eines Kellers verstärkten.
Wusstest du, dass hinter dem ehemaligen Burglehnhaus ein wunderschön angelegter Garten mit Freisitzen ähnlich eines Biergartens zum Verweilen lud in dem auch Johann v. Schadowitz gerne bei einem Bier verweilte? Finde den Garten und die Skulptur „Edelstahlsäulen“ von Jürgen von Woyski (1999). Wie viele Aussparungen hat dieses Objekt?
Als Leibgardist und Kammerjunker des Kurfürsten hatte Schadowitz bei diesen Besuchen die Schlosswache zu organisieren. Da der Kurfürst kein eigenes Wachregiment mitführte, organisierte KRABAT Schadowitz, wie ihn der Kurfürst liebevoll nannte, die Schlosswachen mit den Bürgern der Stadt Hoyerswerda. Dabei stellte er die Sicherheit der gesamten Reisegesellschaft sicher.
Welches Tier befindet sich im Schlossgarten links neben der Schlossbrücke?
Johann von Schadowitz (gest. 1704) war in den letzten beiden Jahren seines Lebens verpflichtet, seine Mundguts- und Rauchgassteuern des Vorwerkes Särchen in diesem Amtshaus regulieren zu lassen.
Wie viele Jahre besuchte der Dichter Gotthold Ephraim Lessing Hoyerswerda?
1689 weilte der kurfürstliche Hofstaat zur Auerhahnbalz in Hoyerswerda. Schadowitz stellte den Schutz des Kurfürsten sicher und weilte jenem Gottesdienst bei, obgleich er der griechisch-katholischen Konfession angehörte. Während seiner Zeit in Sachsen nutzte er die römisch-katholischen Kirchen der Oberlausitz genauso rege, wie er mit den evangelischen Christen engen Kontakt pflegte.
Welcher Freiherr wird auf der Epitaphe (Grabstein) von Stephan Mischka (1616) als erster benannt?
Hoyerswerdas umschließende Wasserläufe boten der Stadt hohen Schutz. An den drei Ausfallstraßen zu den Nachbarorten Senftenberg, Spremberg und Wittichenau lenkten Stadttore als abschließbares Torhaus den Zugang zum Stadtkern.
Schadowitz durchquerte vor allem das Wittichenauer Tor, wenn er von oder nach Hoyerswerda reiste, war der quadratische Turmbau mit Haubendach doch sein Verbindungsweg zur katholischen Kirche in Wittichenau und zu seinem späteren Vorwerk in Särchen.