Logisches Denken und Weitsicht trainieren die Erwachsenen- und Jugendmannschaften des Fördervereins Schach ASP Hoyerswerda par excellence. Eine erfolgreiche Strategie zu wählen, sein Gegenüber richtig einzuschätzen und die eigenen, nächsten Züge vorausschauend abzuwägen sind für das Schachspielen unerlässliche Fähigkeiten, die sich auch in anderen, in alltäglichen Situationen als überaus hilfreich erweisen.
Die bereits stolze 63-jährige Geschichte des Fördervereins Schach ASP Hoyerswerda nahm in der Betriebssportgemeinschaft (BSG) Aktivist „Schwarze Pumpe“ seinen Anfang. Die 1956 gegründete BSG galt den Mitarbeitern des ehemaligen Gaskombinats Schwarze Pumpe. Die Sektion Schach ergänzte das breit aufgestellte Portfolio im Jahr 1958. Erst in den Jahren 1972 bis 1985 nahm die Arbeit im Nachwuchsbereich Fahrt auf. Unter der Leitung von Alfons Welsch und unter Mitwirkung von Thomas Delling sowie Rudolf Geracik erfuhr der Verein starken Zulauf, die Hoyerswerdaer bestimmten in diesen Jahren das Spiel an der DDR-Spitze.
Auch international fühlte sich der Hoyerswerdaer Schachverein in den vorderen Reihen sehr wohl und lieferte sich spannende Wettkämpfe im Nachwuchsbereich mit Spielern aus den ehemaligen Sowjetrepubliken, aus Bulgarien und Tschechien. Diese Nachwuchsarbeit wirkte sich positiv auf den Erwachsenenbereich aus.
Die 1. Männermannschaft zählte von 1975 bis Ende der 1980er zu den Spitzenmannschaften und gehörte der zweithöchsten Spielklasse der DDR an. Zweimal gelang ihr sogar der Aufstieg in die höchste Spielklasse.
Die 1. Frauenmannschaft stand den Männern in nichts nach und präsentierte ähnliche Erfolge. Die Umbrüche der 1990er Jahre brachten Unruhe ins Vereinsleben. Geeignete Räumlichkeit standen plötzlich nicht mehr zur Verfügung, Trainings- sowie Spielstätten wechselten häufig und erschwerten die Trainingseinheiten merklich. Erst im Jahr 2002 fand der Verein unter dem Dach des Sportclubs Hoyerswerda wieder ein eigenes Spiellokal für seine Schachspieler. Neben dem Trainings- und Wettkampfbetrieb lief auch die Nachwuchsarbeit wieder an.
Heute organisieren sich die Mitglieder im Förderverein Schach ASP Hoyerswerda selbst, um in der gesamten Region stark aufzutreten.
Bei der Namensfindung beweist der Schachverein seinen Intellekt: Einerseits besteht durch die Anfangsbuchstaben der Bezug zu den Wurzeln als Aktivist Schwarze Pumpe. Weiterhin hallen die lateinischen Worte „per aspera ad astra“ wider, welche den herausfordernden Weg des Vereins zu Sternen beschreiben. (Wörtlich: durch das Raue zu den Sternen)
Doppeldeutig blicken die Schachspieler sowohl in die Zukunft als auch auf ihre Vergangenheit. Die Erlangung der Schachkunst ist ein langer Lernprozess und mit ebensolchen Rückschlägen verbunden. Der Weg zur Erkenntnis ist das Ziel.
Die Nachwuchs- und Erwachsenenmannschaften erreichten in den letzten Jahren durchaus gute Platzierungen in den jeweiligen Spielklassen. Der Einladung zum jährlich stattfindenden Internationalen Sparkassenturnier folgen Spitzenspieler und Spitzenmannschaften aus mehreren Ländern. Den länderübergreifenden Vergleich auf höchstem Level empfindet der Schachverein Hoyerswerda als besonders spannend. Auch regionale Spiele, Blitzturniere sowie das Turnier der Gymnasien gelten als sportliches Highlight.
Der Nachwuchs schläft nicht, denn einen Deutschen Vizemeister wusste der Verein schon in seinen Reihen. Daraus folgte die Qualifizierung für die Nachwuchs-Weltmeisterschaft. Als weiterer Höhepunkt der letzten Jahre bleibt die Austragung des Finales im Sachsenpokal in Erinnerung, erstmals in der Geschichte im Jahr 2012. Als Turnierstätte diente das Frentzelhaus in Hoyerswerdas Ortsteil Schwarzkollm, welches die Traditionen und Bräuche der Stadt sowie der Region widerspiegelt. Zum ersten Mal qualifizierte sich Hoyerswerdas Schachverein für ein Achtelfinale und durfte zugleich Achtel- und Viertelfinal austragen – ein Glücksfall und eine schöne Erfahrung für alle Beteiligten.