KRABAT-Mühle Schwarzkollm
Wandel auf KRABATs Spuren und erlebe Sagenhaftes in der mystischen Mühle des Schwarzen Müllers. Folge dem Ruf der KRABAT-Mühle Schwarzkollm.
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ErlebnisTOUR-Start: Beginne deine TOUR in der Altstadt von Hoyerswerda. Am Marktplatz findest du die KRABATschadowitz-Skulpur, die an eine ungewöhnliche Persönlichkeit erinnern möchte. Folge den TOUR-Punkten durch unsere Altstadt und finde heraus, warum Johann von Schadowitz als Zaubermeister KRABAT bis in die heutige Zeit große Verehrung fand.
Löse an jeder Station spannende Rätsel. Kannst du das Lösungswort mit Hilfe aller Antworten entschlüsseln? Viel Spaß!
Die sorbische Sagenfigur KRABAT geht auf ein historisches Vorbild zurück, auf einen Mann, der nachweislich in Hoyerswerda, Groß Särchen, Wittichenau und Schwarzkollm lebte und wirkte: Janko Sajatovic – zu deutsch Johann von Schadowitz (1624 – 1704) war ein hochgebildeter, kroatischer Elite-Soldat, kurfürstlicher Leibwächter und Berater, welcher der Oberlausitz und speziell der Umgebung von Hoyerswerda bis an sein Lebensende tief verbunden blieb.
Wo mag damals die Anlaufstelle für behördliche Gänge gewesen sein?
In diesem Gebäude werden auch heute noch behördliche Angelegenheiten erledigt.
Es befindet sich bei Blick auf den Markplatz zu deiner Linken.
Das Lösungswort ist dein nächstes Ziel. Links neben der Treppe findest du die nächste Station.
1624 als Sohn einer militäradeligen Uskoken-Familie in Kroatien geboren, genoss Janko Šajatović eine hohe Schulbildung im Jesuitengymnasium Agram (Zagreb). Schadowitz sprach fließend Deutsch, Latein, Kroatisch, Slowenisch, Ungarisch sowie auch die sorbische Sprache.
Vom Müllergesellen zum Militär: Zunächst verdiente Šajatović seinen Lebensunterhalt als Müllergeselle. Im Dreißigjährigen Krieg um 1642 trat er in den aktiven Militärdienst ein. 1658 folgte er der Anwerbung für den sächsischen Kurfürsten Johann Georg II. und erreichte – über Agram, Wien, Graz und Prag kommend – am 16. März 1660 das sächsische Pirna.
Nach der Verlegung über Meißen in die Festung Dresden, diente er in der „Kurfürstlich-Sächsischen Leibgarde Kroaten zu Ross“, die mit drei Korporalschaften eingesetzt und eingeschworen wurde. In den ersten 10 Jahren seiner kursächsischen Offiziers-Laufbahn avancierte er vom Fahnenjunker, zum Korporal, Kroaten-Kornett, Leutnant und schließlich zum Rittmeister der Garde.
In dieser Zeit nahm er den eingedeutschten Namen Johann Schadowitz an und rettete mehrfach das Leben des sächsischen Kurfürsten Johann Georg III. Als Leibgardist begleitete er ihn auf dessen Reisen und Schlachten.
Er fühlte sich eng mit der Oberlausitz und den Menschen verbunden. Als Dank für seine Dienste schenkte ihm der Kurfürst 1691 das Vorwerk Särichen (heute: Groß Särchen) in der Herrschaft Hoyerswerda.
Infolge der territorialen Veränderungen durch den Dreißigjährigen Krieges war das bis dahin böhmische Markgrafentum der Oberlausitz 1635 an Kursachsen gefallen. Wenngleich der Kurfürst formelles Oberhaupt der Oberlausitz wurde, verlor sie ihre politische Autonomie nicht.
Ab 1672 verbrachte Schadowitz einen Teil seiner folgenden zehnjährigen Dienstzeit u.a. in Dippoldiswalde und auf der Ortenburg in Bautzen. Er begleitete den Kurfürsten als persönlicher Leibgardist auf dessen zahlreiche Jagd-, Vergnügungs- und Inspektionsreisen. In dieser Zeit entwickelte Schadowitz eine enge Bindung zur Oberlausitz und deren Menschen. Schadowitz sprach fließend Deutsch, (Französisch?), Latein, Kroatisch, Slowenisch und Ungarisch und erlernte schließlich auch die sorbische Sprache.
Als der sächsische Kurfürst Johann Georg I. 1651 die seit 1268 nachgewiesene Herrschaft Hoyerswerda erwarb, begleitete Schadowitz dessen Nachfolger Kurfürst Johann Georg II. auch mehrfach in die Herrschaft Hoyerswerda, die damals die Stadt Hoyerswerda und ca. 20 weitere Dörfer umfasste. Ab den 1680-er Jahren lassen sich aufgrund seiner Beförderung und damit verbundenen hohen Dienststellung zahlreiche Hoyerswerdaer Besuche von Schadowitz in den (höfischen Reisetagebüchern) nachweisen. Ab 1673 übernahm er auf Wunsch des sächsischen Kurfürsten Johann Georg II. ein Kompaniekommando im neu aufgestellten Leibregiment zu Ross für dessen Sohn, den Kurprinzen Johann Georg III.
Mit der Auflösung der Leibgarde Kroaten zu Ross, die mit dem Umbau des sächsischen Heeres und der zu hohen Kosten wegen begründet wurde, mussten alle seine Kameraden das Kurfürstentum Sachsen verlassen und von Zwickau aus in die Heimat Kroatien zurückkehren.
Lediglich Janko Šajatović verblieb, der engen Beziehung und des engen Vertrauensverhältnisses zu seinem Kurfürsten Johann Georg II. und Johann Georg III. wegen, weiterhin in Sachsen und wechselte im September 1681 in die neugebildete Leibtrabanten-Garde zu Ross, wo er als Rittmeister und Vizekommandeur seinen Dienst fortsetzte.
Seinen katholischen Glauben lebte Schadowitz immer öfter in der katholischen Kirche in der Stadt Wittichenau, die unmittelbar an die Herrschaft Hoyerswerda grenzte. Seit Mitte der 1660-er Jahre besuchte er diese Kirche regelmäßig und bekam rechts vor dem Altar in den dortigen Magistratsbänken seinen angestammten Platz zugewiesen. Für die Wittichenauer Kirchgemeinde trat er als großzügiger Wohltäter und Spender auf.
Als Vizekommandeur der Leib-Trabanten Garde zu Ross erlebte Schadowitz im September des Jahres 1683 die berühmte Schlacht der verbündeten Truppen des Heiligen Römischen Reichs gegen die übermächtigen Truppen des osmanischen Reiches am Kahlenberg vor Wien.
Im Verlauf der Schlacht beschützte er unter dem Kommando des Obristen Rudolf von Neitschütz und seiner Garde das Leben des Kurfürsten Johann Georg III. und befreite diesen, aus einer gefährlichen Umringung durch die Osmanen. Nicht zum ersten Mal, wie ein Kriegstatenbericht aus dem Jahre 1691 berichtet. Bereits in den Schlachten des Reunionskrieges 1673 bis 1683 am Rhein gegen die Franzosen hatte er den Kurzprinzen aus einer kurzen Gefangenschaft befreit.
1688 wurde Schadowitz in den Rang des Obristen-Leutnants erhoben und erhielt im Mai des Jahres 1689 das Interims-Kommando über die Leib-Trabanten-Garde zu Ross, das er bis zum 28. August 1689 behielt.
Bereits acht Monate später, am 1.5.1690, wurde er im Alter von 66 Jahren zum Kommandeur der Gardetrabanten berufen, wobei er gleichzeitig zum Obristen (Oberst) befördert wurde.
Mit der Kommando-Übernahme erhielt er den Hofrang als Oberhofbeamter am kurfürstlich sächsischen Hof, hier zunächst in der Stellung eines Oberjägermeisters.
Am 8.3.1691, erhielt Schadowitz als Dank für seine über 30-jährigen Dienste vom Kurfürsten Johann Georg III das Vorwerk Groß Särchen, das in der Herrschaft Hoyerswerda lag.
Als dieses Vorwerk wenig später abbrannte, veranlasste der Kurfürst den Wiederaufbau auf Staatskosten und verlieh Schadowitz weitere Privilegien, wie z.B. ein unbegrenztes Holzkontingent. Holz, das er vor allem aus den Wäldern um Schwarzkollm bezog.
Nach dem Tod Johann Georg III. beantragte Schadowitz seine offizielle Pensionierung bei neuen Kurfürsten Johann Georg IV., der ihn nach der Beisetzung von Johann Georg III. zum Ende des Jahres 1691 in den Ruhestand auf sein Vorwerk in Särchen versetzte.
Nachfolgend entwickelte Schadowitz das Vorwerk zu einer florierenden Wirtschaftseinheit, die die Bauernschaft angesichts ihrer Erfolge immer öfter von Zaubereien und seltsamen Wundertaten sprechen ließ. Die Mystifizierung von Johann Schadowitz zur Sagenfigur des Krabat fand vermutlich hier erste Anknüpfungs- und Ausgangspunkte, die sich durch den Volksmund „fabulierend“ motivisch nach und nach erweiterten.
Im Spätsommer des Jahres 1695 holte der neue Kurfürst Friedrich August I. (August der Starke) den jetzt 71-jährigen Schadowitz wieder zurück an den Dresdner Hof, versetzte ihn als Obristen in den Rang eines Generaladjutanten des Königs und erhob ihn zu seinem persönlichen Berater. Der vierte und letzte sächsische Kurfürst, unter dem Schadowitz dienen würde.
Schadowitz erlebte so nicht nur den 1697 erfolgten Übertritt des Kurfürsten zum Katholischen Glauben, sondern nahm auch an dessen Seite im Großen Nordischen Krieg (1700-1721) an der Belagerung von Riga teil (1700).
Mitte des Jahres 1702 bat der nun schon 78-jährige Schadowitz um seine bedingungslose und vollständige Entlassung in seinen seit 1691 formal bestehenden bestehenden Ruhestand.
Zurück auf sein Vorwerk in Särchen begab sich Schadowitz in die Pflege durch seine Kretscham-Pächter, bis er schließlich am 29.05.1704 in Groß-Särchen 80-jährig verstarb.
Am 2.6.1704 wurde er in der katholischen Kirche von Wittichenau unter großer Anteilnahme beigesetzt.
Ein Projekt des Marketingvereins Familienregion HOY e. V. mit freundlicher Unterstützung durch:
Wandel auf KRABATs Spuren und erlebe Sagenhaftes in der mystischen Mühle des Schwarzen Müllers. Folge dem Ruf der KRABAT-Mühle Schwarzkollm.
Die sorbische Sagengestalt KRABAT verzaubert die Lausitz in ein mystisches und historisches Fantasy-Spektakel. Die Idee eines überregionalen Krabat-Tross setzt sich in Gang.