Kunstprojekt Demokratie-Bank
Im Rahmen der Interkulturellen Woche gestalteten Kinder und Jugendliche für Hoyerswerda eine Demokratie-Bank als Kunstprojekt – ohne Platz für Rassismus!
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Zu Zeiten des Obristen Johann von Schadowitz befanden sich im Erdgeschoss und Keller des Rathauses kleine Läden. Die Brotbank wurde von den Bäckermeistern der Stadt beliefert und diente der Versorgung aller Bürger. Der Rats- und Weinkeller war in jener Zeit im ersten, linken Obergeschoss untergebracht. Rechts befand sich die Accise-Stube und Rentamt. Das zweite Obergeschoss umfasste die Rats- und Gerichtsstuben sowie die Kammern der Verwaltung. Die heute sichtbare Dach- und Turmgaube mit Uhr war zu jener Zeit noch nicht vorhanden.
Schadowitz, damals Rittmeister und späterer Obrist der Leibtrabantengarde zu Ross des sächsischen Kurfürsten Johann Georg III., erlebte den dritten Wiederaufbau des Rathauses von Hoyerswerda ab 1680 aktiv mit. Hier ließ er über den Bürgermeister allein bis 1690 fünfmal Bürger der Stadt zu Wachdiensten auf dem Schloss Hoyerswerda verpflichten. In seiner Pensionszeit als zur Standesherrschaft Hoyerswerda gehörender Herr des Vorwerkes von Särichen (heute: Groß Särchen) zw. 1691 und 1704, war das Rathaus ein Anlaufpunkt in Sachen Amtshilfe, Dienstgelder, Renten, Muntguts- und Rauchsteuern sowie der Zinsabgaben. Auch nahm er in den ersten Jahren seiner Vorwerksherrschaft zur Durchsetzung seiner Interessen gegenüber der Bauernschaft von Särichen die Hilfe der Beamten von Hoyerswerda in Anspruch, wie es ein sein Brief an den Kurfürsten vom 25. November des Jahres 1692 beweist.
Auf der linken Seite des ersten Obergeschosses befindet sich heute der historische Ratssaal. Was befand sich zu Schadowitz` Zeiten dort?
Dieser Raum befindet sich eigentlich unter dem Erdgeschoss.
Dort werden Fässer und Flaschen gelagert.
Direkt am Markt anliegend befindet sich Hoyerswerdas erste Apotheke – dort erreichst du die nächste Station.
Ein Rathaus als zeremonieller Raum der Wahl, als Sitz der Stadtverwaltung, der Ratsherrschaft und der Bürgerpartizipation diente dabei auch als Nachrichtenbörse und als kommunikativer Ort zwischen den nicht öffentlichen und den öffentlichen Angelegenheiten einer Stadt. Es diente aber auch dazu, den Herrschafts- bzw. Führungsanspruch der städtischen Eliten zu unterstreichen. Rathäuser visualisieren im Zeitalter der Neuzeit ein bürgerliches, mitunter nahe dem Adel angesiedeltes Selbstverständnis und lassen sich deshalb auch oft als Repräsentationsbauten des Adels interpretieren. Der damalige Stadtrat übte demnach, unter Oberaufsicht seines Lehnsherren, die Macht in der Standesherrschaft aus.
Im Jahre 1371 verlieh Kaiser Karl IV. den Bürgern zu Hoyerswerda das Markrecht. Und da zu jener Zeit nach alter Sitte und Brauch eigentlich nur Städte ein Marktrecht erhielten, war der Ort Hoyerswerda damit indirekt zur Stadt erhoben worden. Erst 52 Jahre später wurde diese indirekte Städteerhebung durch die Erteilung bestätigter Privilegien des damaligen Erb- und Lehnsherrn Heinrich von der Duba an die Bürger und Einwohner des Ortes Hoyerswerda ratifiziert.
Was aber den Bürgern und Einwohnern, wie auch dem Bürgermeister und den Ratsmännern zu jener Zeit fehlte, war ein Gebäude, in welchem sich die ordentliche Stadtobrigkeit zu gewissen Zeit versammeln und über die Angelegenheiten ihrer Bürger und Untertanen, wie auch der Stadt selbst beraten konnten.
Wie geschichtliche Quellen bestätigen, wurde das erste Rathaus zu Hoyerswerda im Herrschaftszeitraum des sächsischen Kurfürsten Friedrich des Sanftmütigen erst 1449 als dreigeschossiges, zentral an der südwestlichen Ecke des öffentlichen Marktplatzes der Stadt liegendes Gebäude in einfacher schmuckloser 3-geschossiger Fachwerkbauweise fertig gestellt.
Im Erdgeschoss waren neben kleineren Läden oft auch kleine Arrestzellen, die Verwalter- und Aufseherwohnung, eine Accise- bzw. Steuer-Stube oder der Ratskeller untergebracht. In den beiden Obergeschossen befand sich in der Regel ein größerer Ratssaal oder -raum, das Bürgermeisterzimmer nebst Sekretariat und weitere Räume für die Nutzung durch die Ratsmitglieder, die Kämmerer und die Stadtschreiber und manchmal auch durch Mitglieder des Stadtgerichtes.
Bis zum Jahr 1680 wurde das Rathaus der Stadt Hoyerswerda in den Jahren 1515, 1571 und 1679, durch größere Stadtbrände vollständig vernichtet und wieder aufgebaut. Die Chronik der Stadt Hoyerswerda berichtet für das Jahr 1680 von der Grundsteinlegung für das gegenwärtige Rathaus, dass seither von allen weiteren Stadtbränden verschont geblieben ist.
Das im Rundbogen ausgeführte Eingangsportal zum ersten Obergeschoß erreichte man über die doppelseitige Freitreppe, die in dieser Form zusammen während des dritten Wideraufbaus in den Jahren 1591 und 1592 unter dem regierenden Bürgermeister Paul Stumph entstanden sind. Im Jahre 1638 erhielt die doppelseitige Freitreppe dann noch ein Geländer nachgerüstet. Der Rundbogen schmückt in schlichter Umrahmung und Inschrift die Wappen des Pfandherren Siegfried von Promnitz und seiner beiden Frauen, einer Schaffgotsch und einer Lobkowitz sowie das im Schlussstein der Archivvolte angebrachte Stadtwappen Hoyerswerdas mit drei Eichenbäume im Schild.
Ein Projekt des Marketingvereins Familienregion HOY e. V. mit freundlicher Unterstützung durch:
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Die Stadt Hoyerswerda im Herzen des Lausitzer Seenlandes pfundet mit seiner Architektur. Die Neustadt mit ihrem modularen Plattenbau gilt unter Architekturstudenten als Mekka der Moderne. Auch die historische Altstadt, zahlreiche Skulpturen, Museen, der Zoo, das Schloss, Lausitzhalle und Lausitzbad, Krabatmühle und Energiefabik bieten abwechslungsreichen Freizeitspaß!