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Stadtkirche

Was den Katholik KRABAT mit der evangelischen Stadtkirche verband

1689 weilte der kurfürstliche Hofstaat zur Auerhahnbalz in Hoyerswerda. Anlässlich seiner Jagdandacht verfügte der Kurfürst gegenüber dem Pfarrer die Stiftung eines neuen Altars für die Stadtkirche auf seine Kosten. Schadowitz stellte den Schutz des Kurfürsten sicher und weilte jenem Gottesdienst bei, obgleich er der griechisch-katholischen Konfession angehörte. Während seiner Zeit in Sachsen nutzte er die römisch-katholischen Kirchen der Oberlausitz genauso rege, wie er mit den evangelischen Christen engen Kontakt pflegte. Sein Wirken kann man heute durchaus als ökumenisch bezeichnen, gehörten doch sein Dienstherr und seine Untergebenen des Vorwerkes Särchen der evangelischen Konfession an.

Der alte Kirchtum-Stumpf und die heutige „Johanneskirche“

Nach teilweiser Zerstörung der Stadtkirche von Hoyerswerda im Jahr 1945, wurde diese von 1952 – 1957 wiedererrichtet und nach ihrer Fertigstellung als „Johanneskirche“ geweiht. Der Turmstumpf blieb bis 1984 ohne seine nach barockem Vorbild erbaute Welsche Haube und Laterne. Der heute sichtbare Renaissance-Flügelaltar stammt aus dem Jahre 1581 und ist eine Dauerleigabe der Dorfkirche Zabeltitz.

StadtRallye mit Schadowitz durch die Altstadt Hoyerswerda

Hoyerswerda Schnitzeljagd Zeichnung schwarzweiß

Frage zur Station

Welcher Freiherr wird auf der Epitaphe (Grabstein) von Stephan Mischka (1616) als erster benannt?

Suche den figürlichen Grabstein auf der Rückseite der Kirche.

Dieser Freiherr gab Hoyerswerda das Recht zum Betreiben einer Apotheke.

Folge der Kirchstraße Richtung KRABAT-Club bis zur Kreuzung Friedrichstr. / Schulstr. Hier findest du die nächste Station.

Zur Station „Wittichenauer Torhaus“

Baugeschichte: vom hölzernen zum steinernen Turmbau

Die über Jahrhunderte andauernde Baugeschichte der Johanneskirche Hoyerswerda begann um 1400 mit der Errichtung eines auf Pfählen oder Pfeilern gegründeten Hauptgebäudes, das, ausgerichtet in Ost-West-Richtung, anfangs als zweischiffige und nachfolgend erweitert auf eine dreischiffige gotische Hallenkirche mit Netz- bzw. Zellen- und Sternengewölben sowie großen spitzbogigen Fenstern, aber noch ohne Turm, errichtet wurde.

Wann der erste noch hölzerne Turmbau an der westlichen Seite durch einen steinernen Kirchturm mit einer hölzernen welschen Haube und Laterne ersetzt wurde, ist unbekannt. Überliefert ist aber ein Glockenguss eines Wolf Hilger zu Freyberg, der für den steinernen Kirchturm zu Hoyerswerda 1526 eine kleine Glocke goss. Es ist demnach anzunehmen, dass der erste steinerne Turmsockel Anfang des 16. Jahrhunderts gebaut worden sein könnte.

Johanneskirche Hoyerswerda

In der Johanneskirche finden regelmäßig Konzerte und Aufführungen statt. Einen bleibenden Eindruck
hinterließ die Klanginstallation "Der gute Hirte" von Norbert Binder im Jahr 2021.

StadtEntdeckerWissen

Hoyerswerda: Geschichte der Stadtkirche

Quelle: Marketingverein Familienregion HOY e.V.

Die Lausitz unter der christlichen Herrschaftsverwaltung

Die Anfänge des Christentums in unserer Region reichen bis in das 11. Jahrhundert zurück. Für das 968 gegründete ursprüngliche Bistum Meißen wurde im Jahre 1066 Benno (von Woldenburg) zum Bischof berufen. Von ihm berichtet man, dass unter seinem Vorsitz die Missionierungen der Sorben und Wenden in der Lausitz begannen. Diese Missionierungen führte im 11. und 12. Jahrhundert dazu, dass sich vormals angelegte kleine Wohn- und Marktplätze, Dörfer und Wallanlagen der Sorben und Wenden zu sogenannten Burglehen mit Zehnten-Pflicht (Kirchensteuer in Form von Geld oder Naturalien) veränderten. Angehörige (Vasallen) der Krone Böhmens und dem Meißner Bistum treu ergebene Adelsgeschlechter erhielten in den noch dünn besiedelten Gebieten der Lausitz Lehngüter, die in den meisten Fällen der Grenz- und Einflusssicherung der Krone und der Kirche dienen sollten. Mit der Belehnung wurden die Burgherren verpflichtet, diese Missionierungen durch die Errichtung kleiner Burgkapellen oder kleiner Kirchen zu unterstützen und in den ihnen überlassenen Ländereien Herrschaftsrechte über deren Bewohner auszuüben.

Epithaphe
Quelle: Marketingverein Familienregion HOY e.V.

Die erste Kirche von Hoyerswerda

Auch Hoyerswerda war in jener Zeit eine solche Burglehnherrschaft, die erstmals mit Beginn des 13. Jahrhunderts urkundlich nachweisbar ist und den Charakter einer Grenzfestung gegen Nordwest trug. Bischof Bruno weihte 1225 die von den Herren zu Kamenz in Kamenz neu errichtete Pfarrkirche und ordnete dieser jeweils den Zehnten ihrer vier unmittelbaren jedoch namentlich nicht genannten Nachbarherrschaften unter, zu denen in der damaligen Zeit neben Ruhland, Königsbrück und Pulsnitz auch Hoyerswerda zählte. 

Etwa im gleichen Zeitraum hatten den Bischofszehnt in Hoyerswerda und die Herrschaft selbst die Herren von Vrideberg (Friedeburg) inne, die schon ab 1219 in der Oberlausitz anzutreffen waren. Man könnte daher annehmen, dass vielleicht von ihnen eine erste kleine Kirche in Hoyerswerda gebaut worden war, denn eine solche soll nach einem Eintrag im Jahr 1551 angelegten Stadtbuch (heute nicht mehr erhalten) noch 1570 in Hoyerswerda existiert haben.

Quelle: Marketingverein Familienregion HOY e.V.

Als aus einer zu kleinen eine große Stadtkirche wurde?

Ob der Kirchort Hoyerswerda zu jener Zeit aber nur mit einer kleinen oder der heute noch erhaltenen großen Kirche bestückt war, lässt sich nicht mit Bestimmtheit feststellen. Vielleicht stammen ja aus jener Zeit die Überlieferungen, dass die Bewohner von Hoyerswerda, wegen ihrer kleinen unzureichend Platz bietenden Kirche, regelmäßig den Gottesdienst in der größeren Schwarzkollmer Kirche besuchten. 

Hingegen beweiskräftig feststellbar ist, dass im Jahre 1413 Heinrich von Duba, Herr zu Hoyerswerda, der Pfarrkirche zu Hoyerswerda einen neu errichteten Altar stiftete und von Rudolph, Bischof von Meißen, die Kollatur (Recht eine geistliche Stelle zu besetzen und deren Unterhalt zu bestimmen) dieses Altars übertragen bekam. 

Kann man also unterstellen, dass die erste kleine Kirche zu einer größeren Stadtkirche im ersten Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts erweitert wurde?

Epithaphe
Quelle: Marketingverein Familienregion HOY e.V.

Die Gedächtnismale im Außenbereich der Kirche

Bestätigen können diesen Erweiterungs- oder Erbauungszeitraum auch die ersten durchgeführten Beerdigungen und die damals angelegten Epitaphien (Gedächnismale) der Grundherren von Hoyerswerda mit dem Namen „Duba“ für die Jahre 1405 und 1427 und „Andlern“. Letztere aus dem Stamme der Freyherren und Grafen „von Andlern“ stammend, die als Herren von Dippoldiswalde und Hoyerswerda in der neuen Stadtkirche von Hoyerswerda vor dem Altar im Jahre 1463 und 1477 beerdigt wurden. Es ist also somit erkennbar, dass der mit dem Altar des Heinrich von Duba im Jahre 1413 geweihte neue Kirchenbau mit dem Namen „Unser Lieben Frauen St. Marien“, als die damalige katholische Stadt- oder Hauptkirche von Hoyerswerda anzusehen ist. 1540 wurde in Folge der Reformation in ihr die erste Evangelische Predigt gehalten und die Kirche protestantisch umgewidmet. In dieser Form bestand sie bis zu ihrer völligen Zerstörung im Jahre 1945.

Quelle: Marketingverein Familienregion HOY e.V.

Erweiterung um eine Schlosskapelle und einen zweiten Turm

Ca. in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhundert erfolgte eine erste Erweiterung des Kirchturmbaus durch den Anbau einer Schlosskapelle auf der südlichen Turmseite, die allein der Herrschaft von Hoyerswerda und den kurfürstlichen Herrschaften gedient haben soll. In späterer Zeit, als sich die deutschsprachige Bevölkerung Hoyerswerdas spürbar vergrößert hatte, erfolgte im 17. Jahrhundert ein weiterer Turmanbau auf der nördlichen Seite, den man als deutsche Kirche bezeichnete. Diese deutsche Kirche bekam in einer dritten Bauphase an seinem nördlichen Ende ein massives Treppenhaus zu den Emporen und ihren separaten Haupteingang errichtet. Ende 1697, Anfang 1698 erhielt die seitlich angebaute Deutsche Kirche ihren Altar und ihre Orgel eingebaut, die aber bereits 1730 durch eine größere ersetzt wurde. 

Quelle: Marketingverein Familienregion HOY e.V.

Wie die „deutsche“ Kirche baufällig wurde

1835 wurde die Nutzung dieser „deutschen“ Kirche samt Kapelle wegen Baufälligkeit untersagt und schließlich im Zuge der großen Kirchenrenovation im Juni 1850 gänzlich abgerissen. 

Ab 1851 bestand die Hauptkirche der Stadt bis zu ihrer totalen Zerstörung im Jahre 1945 demnach nur noch aus der ursprünglichen dreischiffigen Hauptkirche und dem westlich angebauten Turm, dessen welsche Haube nun durch eine höhere neugotischen und spitz zulaufende Zelthaube ersetzt war.

Quelle: Marketingverein Familienregion HOY e.V.

Die ersten drei Altare der Kirche

Wie bereits erwähnt, wurde 1413 durch Heinrich von Duba der erste Altar der Hauptkirche geweiht, der dem „Heiligen Georg, Barbara, Anna, Fabian und Sebastian, 3 Könige und den elftausend Jungfrauen“ gewidmet war. Bereits 80 Jahre später, also für das 1493, ist ein zweiter Altar überliefert, der als „St. Peter-Paul und St. Katharinen-Altar“ bezeichnet wurde. Ein dritter Altar, der die Jungfrau Maria mit dem Jesuskind in seinem Hauptbilde zeigte, wird für das Jahr 1516 überliefert. Dieser Altar verblieb bis zu seiner im Jahr 1689 erfolgten Auslagerung nach Geierswalde in der Kirche zu Hoyerswerda.

Quelle: Marketingverein Familienregion HOY e.V.

Der Altar des Kurfürsten

Zeitgleich stiftete der sächsische Kurfürst Johann Georg III. bei seinem 1689 erfolgtem Besuch in Hoyerswerda der Stadtkirche einen neuen Hauptaltar, der in seinem Hauptbilde die Kreuzigung Christi zeigte und von wundervollem Schnitzwerk und anderen Figuren umgeben war. Dieser Altar wurde 1690 aufgestellt und geweiht. So wie der Kurfürst Johann Georg III. die Stadtkirche zu seinen Besuchen in Hoyerswerda für seine Andachten nutzte, nutzen auch die vorherigen und die späteren Kurfürsten die Kirche bei Ihren Aufenthalten im Schloss Hoyerswerda.

Welsche Haube Kirchturm
Quelle: Marketingverein Familienregion HOY e.V.

Der alte Kirchtum-Stumpf und die heutige „Johanneskirche“

Nach der 1945 kompletten Zerstörung der Stadtkirche von Hoyerswerda, wurde diese in den Jahren von 1952 bis 1957 auf ihren alten Grundmauern wiedererrichtet und nach ihrer Fertigstellung als „Johanneskirche“ geweiht. Der Turmstumpf blieb aber noch bis in das Jahr 1984 ohne seine heute wieder sichtbare und nach barockem Vorbild 1985 erbaute Welsche Haube und Laterne. Der heute sichtbare Renaissance-Flügelaltar stammt aus dem Jahre 1581 und ist eine Dauerleigabe aus der Dorfkirche Zabeltitz.          

Ein Projekt des Marketingvereins Familienregion HOY e. V. mit freundlicher Unterstützung durch:

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